Veranstaltung: | Mitgliederversammlung 15.3.2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 3.7 Wahl der Bewerber*innen für die Reserveliste für den Rat der Stadt |
Antragsteller*in: | Peter Brollik (Ratsfraktion, Kulturausschuss) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.03.2025, 12:58 |
A4: Peter Brollik
Selbstvorstellung
Schule&Gymnasium in Düsseldorf, dort auch erster Beruf (Buchhändler). geprägt von 68 & Co. mehrere Jahre in Frankfurt Leitung einer linken Buchhandlung. danach Studium in Köln (Theaterwissenschaft,,Anglistik, Bibliothekswiss.) und Verlagsarbeit. In den 80ern politischer Geschäftsführer in Bonn, im Bundes-Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung aktiv, Seit 1991 selbstständiger Unternehmer (EDV) , nach 2008 Weinhändler in Düsseldorf. Umzug nach MG und seit 2010 Mitglied der Grünen, dort aktiv im AK Kultur, Mitinitiator der "Lobby für Utopia"- Bürgerinitiative für Neubau der Stadtbibliothek (Projekt der ersten Ampel in MG...) später auch als Kulturpolitischer Sprecher der Fraktion. Vorsitzender des Fördervereins Stadtbibliothek :Lust am Lesen e.V. & seit 2013 dort u.a. Initiator der Lesungsreihe TEXT/STATIONEN mit z.B. Navid Kermani, Eva Menasse,Jurij Andruchowytsch, Mithu Sanyal.- und Wolfgang Niedecken :-)
Mitglied der BÖLL-STIFTUNG NRW , dort Veranstaltungen in MG ("Grüner Salon") mit u.a. Gerhard Schick, Bente Scheller, Mona Neubaur, Ulrike Herrmann, Omid Nouripour, Nora Hespers, Robert Habeck, Max Czollek, Meron Mendel& Saba-Nur Cheema, Und zum 30. Todestag 2015 (mit/im Theater MG) ein Abend mit Heinrich Böll-Texten...
Für die künftige Arbeit der Ratsfraktion von B90/GRÜNE sehe ich im Bereich Kulturpolitik & Erinnerungskultur, jenseits der Frage nach Mehrheitsverhältnissen, drei Kernpunkte:
wir müssen mit deutlich mehr rechtslastigen Mitgliedern in Rat& Gremien rechnen- bislang ist die AfD in MG kulturpolitisch nicht existent. das dürfte sich ändern- und xenophob-autoritäre, deutschtümelnde, teils faschistoide Retro-Positionen im Raum stehen. Es wird Daueraufgabe der demokratischen Parteien von LINKE bis CDU sein, da gegenzuhalten. Die Versuche der AfD einer kulturellen" Rolle Rückwärts" kann man bereits deutlich in ostdeutschen Kommunen und Landtagen beobachten - bis hin zu Forderungen nach "Heldengedenktagen" anstelle von "Schuldkult" der Erinnerungskultur.-- ein Echo davon war hier bereits bei den (heftigen) Debatten um die Neubenennung der Hilde-Sherman-Zander-Strasse an der ZBMG. spürbar.
wir haben als (dochnoch) Ampel- im aktuellen Doppelhaushalt 2025/26 die Mittel für Kultur & kulturelle Bildung stabil halten können; angesichts der Finanzlage der Stadt, ebenso Land und Bund ist das ein Plus- aber ein zusehends Gefährdetes- wie man unschwer an den drastischen Kürzungen der Kulturetats von Berlin bis München ablesen kann. (Ausnahme: Rotgrünes Hamburg...) Kultur ist (immer noch) nicht im Grundgesetz verankert - und da keine Pflichtaufgabe zur Daseinsvorsorge, fast immer erstes "Kürzungsopfer". Hier gilt: frühe/hartnäckige und breite Gegenwehr und offensive Kommunikation der sozialen Relevanz von Kultur für Alle..
wir befinden uns in einer multiplen "Zeitenwende" gesellschaftlicher Transformation, die auch in Mönchengladbach Wirkungen hat/haben wird. Antidemokratische/autoritäre/xenophobe Ideen werden verstärkt- in den sozialen Medien, durch Fake News und manipulative Kampagnen . Dagegen gilt es eine widerspruchsoffene, emphatische und vielstimmige Kultur in Mönchengladbach zu setzen. Stadtraum ist Kulturraum. Er ermöglicht und soll sichern, daß Kulturelle Bildung und damit Teilhabe am kulturellen und politischen Leben der Stadtgesellschaft für alle Bürger:innen ein Angebot ist. Die neue Zentralbibliothek als "Dritter Ort" mit ihrer ganzwöchigen Öffnung, den zahlreichen sozialen Angeboten , Veranstaltungen, Informationen, Bildungsimpulsen, Fördermaßnahmen ist wie das Pilotprojekt der "Interkulturellen Familienbibliothek" in Rheydt ein Kernelement einer offenen Stadt Mönchengladbach. Wir brauchen mehr solcher "Dritten Orte", unkommerziell, niedrigschwellig, dialogbereit - es gilt sie nachhaltig zu fördern und zu erweitern. Für mehr Zusammenhalt und Austausch in einer polarisierten Gesellschaft im Übergang.
Und für Alles gilt: " Es gibt nichts Gutes / außer man tut es". (Erich Kästner),
- Alter:
- 72
- Geburtsort:
- Neumünster (Schleswig-Holst.)